Island (2022)

Sun voyager, Reykjavik

Island, die Zweite – nach 5 Jahren hat es mich wieder dorthin verschlagen. Auslöser war meine Tochter, die unbedingt mal wieder mit mir in Urlaub wollte. Jetzt ist zwar Island Ende September nicht unbedingt mit tollem Wetter gesegnet – wir hatten zwischen 8 und 12 Grad -, aber die Landschaft entschädigte für alles. Und wofür gibt es wohl warme Kleidung …

Geflogen sind wir wieder mit IcelandAir. Die Fluggesellschaft hatte verschiedene Pakete im Angebot, und das zu einem guten Preis: Flug, Hotel mit Frühstück, diverse Ausflüge … davon später mehr.

Was am ersten Abend unbedingt sein musste: Suppe im Brot bei Svarta Kaffid in der Laugavegur, der Einkaufsmeile von Reykjavik. Das Lokal ist begehrt, wir mussten draußen warten, bis ein Tisch frei wurde. Aber dann wurde es lecker: eine dicke Gemüsesuppe, wahlweise mit Lammfleisch.

Eigentlich hatten wir für den nächsten Tag eine Wal-Tour gebucht, aber die wurde kurzfristig wegen schlechtem Wetter abgesagt. Deshalb nutzen wir den Tag, um Reykjavik zu erkunden: den alten Hafen, die Harpa hall, das Gletscher-Museum Perlan und die Hallgrimmskirkja. Dort kann man für einige Kronen mit dem Aufzug in den Glockenturm fahren und hat dann eine wunderbare Aussicht über die Stadt:

Am nächsten Tag ging es dann los mit der ersten Tour, dem „Golden circle“. Ein Muss für jeden Island-Besucher. Interessanterweise war die erste Station aber eines der größten Treibhäuser Islands der Firma Fridheimar. Dort gab es Dinge aus Tomaten, die man sich bisher nicht vorstellen konnte: Dessertsoßen, Barbecuesaucen und Tomaten-Bier ! Das schmeckt tatsächlich ziemlich nach Bier mit einem Hauch Tomate dabei.

Weiter gings zum Gullfoss, einem der beeindruckensten Wasserfälle:

Dritte Station war DER Geysir. Obwohl: der originale Geysir, nach dem alle Geysire weltweit benannt sind, ist seit zig Jahren sehr ruhig. Sein kleiner Bruder Strokkur, 100 Meter weiter, dagegen nicht. Er schießt alle paar Minuten eine hohe Wasserfontäne in die Luft:

Letzter Haltepunkt war dann Thingvellir, die alte Versammlungsstätte, an der sich die Isländer vor einigen hundert Jahren versammelten, um Gesetze zu beschließen und Streitigkeiten zu schlichten. Da Thingvellir weit ab von allem ist, campierten sie auch in der Gegend. Vermutlich gabs dann abends irgendwelche Gelage und Ähnliches.

Ganz in der Nähe gibt es übrigens die Sifra-Spalte, die Grenze zwischen eurasischer und amerikanischer Kontinentalplatte, in der man tauchen kann.

Für die Nacht war eine Polarlicht-Jagd geplant, das zweite Angebot im Reisepaket. Die Bedingungen waren günstig: es gibt eine Art Wahrscheinlichkeits-Tabelle von 1 bis 9. Für diesen Abend gab es laut Voraussage eine 5 und einen fast wolkenlosen Himmel. Zusammen mit ca. 150 anderen Leuten standen wir nach einer halben Stunde Busfahrt irgendwo in der lichtlosen Wildnis und – sahen leider nichts. Unser Tourguide meinte zum Abschluss, das Polarlicht hätte halt seinen eigenen Kopf. Wirklich getröstet hat mich das nicht 😉

Für den nächsten Tag hatten wir uns eine Rundtour über die Reykjanes-Halbinsel vorgenommen. Wir fuhren im Großen und Ganzen die gleiche Strecke ab, die ich schon vor 5 Jahren gemacht hatte (nachlesen kann man sie hier). Deshalb an dieser Stelle nur ein paar Bilder:

Auch die nächste Tagestour hatte ich 2017 schon größtenteils gemacht. Von daher wusste ich, was uns erwartet. Naja, teilweise jedenfalls. Auch hier erstmal nur ein paar Fotos:

Beim Seljalandfoss sollte man sich unbedingt einen langen Regenschutz überziehen. Rechts und links gibt es Treppen für diejenigen, die hinter den Wasserfall möchten (sehr empfehlenswert !!). Wenn allerdings Wind herrscht, ist man ruckzuck nass vom Wassernebel – und zwar einseitig. Keine 5 Sekunden und meine Jeans hat an der Seite etwas getropft …

Ca. 10 Minuten nach dem Skogafoss Richtung Osten kommt man an einen Parkplatz. Dort geht es dann ein paar Kilometer Richtung Küste. Man kann die Strecke laufen – oder ein Shuttle nehmen. TIPP: Verhandeln ! Statt 2900 Kronen pro Nase mussten wir für die Fahrt nur 2000 zahlen – nachdem ich gejammert habe, dass wir Deutschen ein paar Krisen haben und deshalb der normale Preis zu teuer wäre 😉

Das Shuttle bringt einen dann nach 10 Minuten in eine Mondlandschaft und zu einem Flugzeugwrack, das hier 1973 notlanden musste. Im Laufe der Jahre wurde es komplett ausgeschlachtet.

Auch wenn es nicht so aussieht: Das Wrack ist ein beliebtes Ausflugsziel !

Weiter gings an der Küste entlang bis nach Dyrholaey. Dort gibt es außer einem Leuchtturm auch einen wunderbaren Blick über den kilometerlangen „Black beach“:

Noch ein Stück weiter kommt man dann zum Reynesfjara, dem schwarzen Strand, und Halsanef, den sehenswerten Steinformationen. Und übrigens nicht wundern: Egal, was man besichtigt, man ist in reichlich Gesellschaft 😉

Seit ein paar Jahren gibt es in Reykjavik ein Spa namens „Sky lagoon“. Dabei handelt es sich um ein riesiges Becken direkt an der Küste, das aus der Lava geschnitten wurde. Rings herum stehen noch die meterhohen Lava-Wände. Einen warmen Wasserfall und eine Pool-Bar gibt es auch:

Leider ging auch dieser Urlaub zu Ende. Zum Abschluss noch der Beweis, dass Reykjavik eine wirklich bunte Stadt ist.

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