Malta (2018)

Ende Februar war es wieder soweit: Abflug auf meine Lieblingsinsel Malta. Ich hatte mal wieder wochenlang gestöbert und folgerichtig ein kleines Schnäppchen ergattert: 7 Tage Ü/F im 3*-Hotel in Sliema. Das Hotel liegt gegenüber der Altstadt von Valetta und dementsprechend sehr verkehrsgünstig für alle möglichen Ausflüge. An Restaurants und Geschäften in der Umgebung mangelt es auch nicht.

Blick von der Hafenkante

Halbwegs zufällig flogen auch eine Freundin und ihre Mutter (die sich die Reise zum Geburtstag gewünscht hatte) mit. Wir saßen sogar im gleichen Flieger – und hatten ziemlichen Grund, uns zu ärgern. Die eigentliche Fluglinie hieß Small Planet mit Sitz in Litauen. Auf ihrer Homepage stellt sich die Airline als etwas Besonderes dar. Das Besondere an unserem Flug war, dass anscheinend irgendeine andere Airline beauftragt wurde. Das Ergebnis: es gab weder ein Essens- noch ein Getränkeangebot. Das Flugpersonal hat man eher selten gesehen. Bordprogramm auf den uralten Röhrenmonitoren an der Decke: Fehlanzeige. Für den Rückflug versorgten wir uns sicherheitshalber selbst, aber da gab es dann wenigstens eine moderne Maschine von Small Planet.

Im Hotel angekommen ging es nach dem Auspacken erstmal zum Essen. Die Mutter meiner Freundin, die sich in der Gegend etwas auskannte, führte uns zu einem Lokal mit tollem Ausblick über die St. Julians Bay. Wir durften auch ein paar ältere Schwimmer bewundern, die ein paar mal quer durch die Bucht geschwommen sind 😀

Was natürlich als erstes auf dem Plan stand: Die Altstadt von Valetta. Meine Freundin war noch nie auf Malta, also durften wir sie auf den Geschmack bringen 😉 St. John’s Co-Cathedral, Upper Barrakka Gardens mit der tollen Aussicht auf den Hafen und so einiges mehr.

Saluting Battery an den Upper Barrakka Gardens

Gleich ein Tipp: In der Co-Cathedral kann man auf eine Galerie steigen und hat einen tollen Gesamtüberblick.

Über die Busverbindungen habe ich schon in meinem Blog von 2015 berichtet. Mittlerweile gibt es die günstigen Wochenkarten leider nicht mehr. Sie kosten jetzt 21 Euro, heißen „Explore ticket“ – aber sie gelten sowohl auf Malta als auch auf Gozo, und selbst für die Nachtbusse muss man keinen Aufpreis bezahlen. Es gibt im Prinzip keinen Grund, ein Auto zu mieten, weil man selbst außerhalb von Städten und Dörfern Haltestellen finden kann. Trotzdem kann Busfahren auf Malta ein Abenteuer sein. An der Haltestelle stehen und winken bedeutet nicht automatisch, dass man mitgenommen wird. Wenn der Bus zu voll ist (und das ist er immer wieder, besonders in den Zentren), dann fährt er einfach vorbei. Touristen, die das nicht wissen, regen sich dann auf, Einheimsche warten einfach auf den nächsten Bus. Mir selbst ist das auch ein paar Mal passiert.

Die beiden Städte Mdina und Rabat muss man natürlich besuchen. Die Kathedrale kostet Eintritt, bietet aber viel für das Auge. Im Eintritt enthalten ist auch das gegenüberliegende Museum. Dort kann man einige Werke von Albrecht Dürer und seinen Schülern bewundern und erhält einen kleinen Überblick über die jahrtausende lange Geschichte Maltas.

Wie besuchten das Restaurant Fontanella, welches direkt an der Statdtmauer liegt und einen tollen Ausblick über die Gegend bietet. Wenn Ihr mal dort seid: Probiert einen der Kuchen aus. 😉

In Rabat ging ich dann in eine der vielen Katakomben, die man dort besichtigen kann. Wie überall sind diese eng und nichts für Menschen mit Klaustrophobie.

Für Tag 4 war ein Besuch der Schwesterinsel Gozo geplant. Die Überfahrt mit der Fähre kostet keine 5 Euro für hin und zurück. Tipp: Wenn man vom Hafen Mgarr zur Inselhauptstadt Victoria fahren will, sollte man auf jeden Fall die Linie 301 nehmen !! Ich fuhr mit der 303 und besichtigte auf der Fahrt die halbe Insel 😀

Victoria ist zwar auch von Touristen bevölkert, aber trotzdem beschaulicher als Valetta. Und man findet immer wieder nette kleine Gässchen und Plätze.

 

In diesen Gassen kann man auch kleine Lokale finden, die 1. nicht übervölkert und 2. oft kleine Schätze sind. So ein Schätzchen war das Restaurant Il Panzier, ein wirklicher Familienbetrieb, wie man schon im Eingang sehen konnte: Kinderkleidung, Familienfotos an den Wänden, Babygeschrei … Das Essen war gut, der Platz im Innenhof gemütlich und die Bedienung des Hausherrn mehr als freundlich.

Ganz in der Nähe der Pjazza I-Indipendeza geht eine kurze Straße hoch zur Zitadelle. Ein riesiges Bauwerk mit einer grandiosen Aussicht.

Während ich da oben runterschaute, wurden mehrere Kanonenschüsse abgegeben, die von Kirchenglocken beantwortet wurden. Gleichzeitig hörte man unten in der Stadt die Musik einer großen Kapelle. Ich dachte zuerst an eine Prozession. Als ich wieder unten an der Pjazza war, sah ich den Grund: Eine Beerdigung mit mehreren hundert Teilnehmern und der besagten Blas-Kapelle. Der Zug ging anscheinend durch die halbe Stadt zu einer Kirche. Dass der Verkehr dadurch teilweise blockiert wurde, braucht man wohl nicht zu erwähnen.

Da ich schon mal in der Gegend war, wollte ich noch einen der vielen Megalith-Tempel besuchen. Diese Tempel sind mit ca. 5500 Jahren älter als die Pyramiden. Und heutzutage weiß man nichts über die Erbauer. Ganz in der Nähe von Victoria liegt die Ggantija-Anlage. Und irgendwie steht man staunend vor riesigen Steinbrocken und fragt sich, wie die Menschen damals so etwas aufbauen konnten.

Nach dem Besuch fragte ich Goggle Maps nach der besten Möglichkeit, nach Mgarr und zur Fähre zurückzukommen. Und leider hörte ich auf das Ding. Ich sollte Richtung Victoria fahren, mittendrin aussteigen, zu einer anderen Bushaltestelle gehen und dort die Nr. 301 nehmen. Leider war der reale Weg zur anderen Haltestelle nicht so einfach, wie Google das meinte. Also verpasste ich den ersten Bus, Nummer 2 und 3 fuhren wegen Überfüllung an mir vorbei … Ich nahm dann einen Bus zurück Richtung Victoria Busbahnhof und fuhr von dort aus zur Fähre. Ich war der vorletzte im Bus, der noch mitgenommen wurde. Fast 5 Stunden (!) nach Besuch der Tempelanlage war ich dann wieder in meinem Hotel.

Der nächste Tag war ein Sonntag und es ging morgens los Richtung Süden ins Fischerdorf Marsaxlokk (sprich: Marsaschlok).  Sonntags ist dort am Hafen ein riesiger Markt – was Massen von Touristen anlockt. Wenn man in einem der umliegenden Restaurants für die Mittagszeit keinen Tisch reserviert hat, hat man Pech.

Neben den normalen Marktdingen wie Obst, Gemüse und selbstverständlich Fisch kann man dort alles mögliche kaufen – inklusive Sonnenbrillen sowie Handtaschen von Prada oder Gucci 😉 Und das alles vor einer malerischen Kulisse.

Auf der Rückfahrt nach Valetta kommt man an der Tempelanlage Tarxien vorbei. Die wollte ich mir diesmal nicht entgehen lassen. Auch dieser Tempel ist über 5000 Jahre alt. Entdeckt wurde er erst vor 100 Jahren, als ein Landwirt beim Pflügen große Steine fand und einen Museumsdirektor verständigte.  Die Anlage gehört zum Weltkulturerbe und ist komplett überdacht.

Am nächsten Tag machte ich mich alleine auf den Weg Richtung Westküste, zu den Dingli Cliffs. Am Schluss war ich der Einzige im Bus und der Fahrer ließ mich mitten auf der Strecke an einer Abzweigung raus 😉

In diesem Küstenbereich geht es erst mal steil nach unten, dann kommt ein flacher Bereich, der landwirtschaftlich genutzt wird, bevor es dann runter zum Meer geht. Auf jeden Fall hat man eine herrliche Aussicht.

Ganz in der Nähe, ca. eine halbe Stunde zu Fuss entfernt, findet man „Clapham Junction“. Das sind Schleifspuren im Fels, die teilweise sogar eine Weiche bilden, wie man sie von Bahn-Gleisen kennt. Wofür sie vor einigen tausend Jahren angelegt wurden, weiß man bis heute nicht so genau. Erich von Däniken vermutete Start- und Landeplätze von Außerirdischen 😉

Der letzte Tag brach an und heute musste es sein: mit der Fähre von Sliema nach Valetta. Die kostet hin und zurück gerade mal € 2,80 und ist eine nette Sache.

Um noch ein bißchen Kultur zu schnuppern ging es zum Sightseeing zum ehemaligen Großmeisterpalast, dem heutigen Sitz des Staatspräsidenten. Wenn er gerade keinen Staatsbesuch hat, kann man den Innenhof und diverse Museen darin besuchen. Man kann sagen, was man will: Die Großmeister des Malteser-Ordens hatten sich da was Tolles bauen lassen.

Irgendwann am frühen Abend ging es dann für ein paar Stunden ins Bett. Ein paar Stunden, weil unser Flug schon um 20 nach 4 losging.

Was bleibt noch zu sagen? Wäre ich Millionär und müsste nicht arbeiten gehen, könnte ich mir durchaus vorstellen, auf Malta ein Häuschen zu kaufen und immer mal ein paar Monate hier zu leben. Es gibt noch so viele Ecken zu entdecken … naja, beim nächsten Mal in ein paar Jahren  😀

Zu guter Letzt noch ein Tipp: In Sliema gibt es jede Menge Restaurants. Eines der besten, die wir besucht haben, war das MedAsia. Sehr empfehlenswert !!

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